Fender Stratocaster 1986 Graffiti Yellow – ehemals Jeff Beck

Fender Stratocaster 1986 Graffiti Yellow – ehemals Jeff Beck

Die Welt der Kreativität wird von brillanten und visionären Köpfen durchzogen, die die bestehende Ordnung aufbrechen, um neue Möglichkeiten zu schaffen. Diese von Inspiration Getriebenen überwinden das Bekannte, um Neues zu erschaffen, frei von allen Einschränkungen. Manche berufen sich auf Genie, um ihre Brillanz zu erklären, andere versuchen, ihr Talent rational zu erklären, doch nur die Zeit kann sie sicher in die Geschichte eintragen. Neben Mozart, Beethoven und Debussy stehen in der Rockwelt BB King, Jimi Hendrix und Jeff Beck. Sie revolutionierten alles, was man über die elektrische Gitarre zu wissen glaubte, veränderten den Rock und zeigten Generationen von Musikern den Weg. Jeff Beck gehörte zu diesen wenigen: Er machte sich das Sechssaiteninstrument auf absolut revolutionäre Weise zu eigen, schuf eine neue Auffassung von Spiel und Klang. Meister des Fingerpicking und des Vibratos, hatte Beck einen einzigartigen, unvergleichlichen Sound und überschritt stets die Grenzen des Möglichen. Sein Verhältnis zum Instrument wurde maßgeblich durch ein Modell geprägt: die Fender Stratocaster. Diese Graffiti Yellow Strat ist ein außergewöhnliches Instrument, das Jeff Beck zwischen 1986 und 1989 begleitete und zur ersten Signature-Serie von Fender gehört. Sie ist ein direkter Zeuge der Gitarrenkonzeption von Jeff Beck, die die Strat zu einem Symbol für die klanglichen Möglichkeiten der E-Gitarre machte.

Jeff Beck ist einer der einflussreichsten Musiker aller Zeiten. Während seiner erfolgreichen Karriere überschritt er immer wieder Grenzen und machte die Gitarre zu einem Instrument ständiger Innovation. Diese Graffiti Yellow Strat ist ein Unikat, designt und gefertigt vom Fender Custom Shop Ende der 1980er Jahre. Sie dokumentiert Becks stetige Suche nach Perfektion und neuen Ideen.

Im Februar 1986, während einer Präsentation von Fender im Hilton Hotel in London, wurde Beck die Idee vorgestellt, Signature-Modelle eng mit Künstlern zu entwickeln. Daraufhin bat er Fender um eine spezielle Gitarre für seine bevorstehende Japan-Tour. Seine Hauptwünsche waren ein sehr breiter Hals und ein gelber Korpus, passend zu seinem Ford Hotrod Coupe 1932 „American Graffiti“-Replica. Er wählte einen 62er Reissue-Korpus mit breitem Kopf aus der Auswahl. Die Gitarre wurde mit einem Standard-Tremolo, einem 60s-Pickguard mit elf Schrauben und 1960er-Mikros bestückt. Ihr Bühnen-Debüt fand im August 1986 in Japan statt. Beck arbeitete weiterhin eng mit dem Fender Custom Shop zusammen (gegründet 1987). Mehrere Änderungen wurden zwischen 1987-88 vorgenommen: Der originale 1986-Korpus blieb, das Standard-Bridge wurde gegen ein Tremolo-Prototyp ersetzt, kombiniert mit einem einzigartigen Hals und der ersten Serie von Sperzel Star Mechaniken, noch in Entwicklung. Fender wollte so Beck die Neuerungen testen lassen.

Nach der Rückkehr zu Beck war diese neue Kombination im Mai 1989 bei einem Shooting in Paisley Park mit Fotograf Robert M. Knight zu sehen. Kurz darauf erschien die Gitarre erneut auf der Bühne während der Japan-Tour im August 1989 im Rahmen der „Guitar Shop“-Tour, was zeigt, dass Beck diese Kombination schätzte. Fotos aus der Tour und das Cover des Magazins „Young Guitar“ (Nov 1989) bestätigen dies. Nach der Tour wurde das Projekt eines Signature-Modells nicht weitergeführt, die Gitarre ging zurück zu Fender. Um 1990 erhielt der Hals Reparaturen und die Gitarre wurde mit den letzten Lace Sensors ausgestattet – der erste Prototyp der Fender Strat Plus – und zurück an Beck geschickt.

Der aktuelle Zustand der Gitarre kombiniert den Original-Korpus von 1986 mit Hals und Komponenten von 1989. Begonnen als 1962 Reissue, wurde sie ein fortlaufendes Projekt von Jeff Beck und Fender, das zur ersten Strat Plus führte. Die Elektronik umfasst zwei Tonregler und einen Fünf-Wege-Schalter, typisch für Becks Spielstil.

Nach diesen Touren blieb die Gitarre bis 1994 im Besitz von Jeff Beck, als er Suzy O’Hara, eine Fluglehrerin, traf. Während ihrer Beziehung von 1994-1996 schenkte Beck ihr diese Graffiti Yellow Strat. O’Hara erinnert sich, dass Beck die Qualitäten des Halses lobte und erwähnte, dass er ihn gerne tauschen würde, was jedoch nie geschah. Die Gitarre behält bis heute den Originalhals.

Dieser Stratocaster-Prototyp ist von großer Bedeutung, ein Meilenstein für die Jeff Beck Signature und die Strat Plus, und ein Schlüsselzeugnis in Becks Karriere sowie der Geschichte des Fender Custom Shops. Die Graffiti Yellow Strat ist ein außergewöhnliches Zeugnis des bleibenden Erbes eines der einflussreichsten Gitarristen der Welt, der sie nach seinen Vorstellungen, Inspirationen und Spielgewohnheiten gestaltete.

Jeff Beck

Im Herzen der 1960er-Jahre, als die elektrische Gitarre zur ultimativen Waffe der jungen britischen Musiker wurde, tauchte ein Name als der eines wahren Visionärs auf: Jeff Beck. Nach einem bemerkenswerten Aufenthalt bei den Yardbirds – wo er Eric Clapton ersetzte und später Jimmy Page begegnete – schlug Jeff Beck schnell seinen eigenen Weg ein. Ein verschlungener, gewagter Weg, auf dem Virtuosität nie zum Selbstzweck wurde, sondern dazu diente, rohe, körperliche, beinahe mystische Emotionen auszudrücken. Jeff Beck suchte nie nach Bequemlichkeit oder Kompromissen. Während andere einen Hit nach dem anderen produziert hätten, zog er es vor, zu experimentieren, Klänge zu verbiegen und die Grenzen der Gitarre zu verschieben. Vom lodernden Bluesrock von Truth bis zur avantgardistischen Fusion von Blow by Blow und Wired erforschte er unermüdlich neue Klangwelten und verband die Kraft des Rock mit der Finesse des Jazz, die Freiheit des Funk mit der Präzision des Studios.

Als Virtuose eigener Kategorie brauchte Jeff Beck keine Worte, um zu berühren. Eine einzige Note, getragen von dem unverwechselbaren Vibrato seiner Stratocaster, konnte eine ganze Geschichte erzählen. Wo andere ihre Verstärker zum Schreien brachten, ließ er seine Gitarre singen. Mit leichtem Finger und präzisem Anschlag beherrschte er den Klang wie ein Maler das Licht und suchte stets nach unerwarteten Nuancen.

Sowohl im Studio als auch auf der Bühne war Jeff Beck ein leidenschaftlicher Einzelgänger. Keine Nostalgie, kein Poseur – nur eine unerschöpfliche Liebe zum Instrument und eine ungebrochene Neugier bis zuletzt. Von seinen Anfängen in den Londoner Clubs bis zu seinen letzten Tourneen mit Musikern aller Generationen blieb er einer der letzten wahren Klangabenteurer, der Grenzen verschob, die andere längst für erreicht hielten.

Jeff Beck war nicht nur ein Gitarrist. Er war eine Schule für sich, ein Freigeist, der sich keinem Genre unterordnen wollte. Er inspirierte ganze Generationen – von Clapton bis Slash, von Satriani bis John Mayer – ohne sich jemals zu wiederholen. Sicher ist: In der Geschichte der Gitarre bleibt er für immer der Mann, der die Saiten sprechen ließ wie kein anderer, was jedes Instrument aus seiner Sammlung eindrucksvoll bezeugt.

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