Vox Virage DC Richie Sambora
Vox Virage DC Richie Sambora
Wenn man die britische Institution Vox vor allem für ihre unverzichtbaren Verstärker kennt, war die Marke auch für fantasievolle und persönliche Gitarrendesigns verantwortlich, von denen einige zu Klassikern der Rockgeschichte wurden. Die Phantom wurde in den Händen von Tom Petty oder Ian Curtis gesehen, die Teardrop (oder Mark VI) ist untrennbar mit Brian Jones verbunden, und die sehr eigenartige Guitorgan, die Töne ähnlich einer Hammond-Orgel erzeugen kann, taucht bei den Counting Crows und auf unzähligen Filmmusikaufnahmen auf.
2008 blickte Vox auf seine glorreiche Vergangenheit zurück und entwickelte neben einer Phantom mit integriertem Verstärker und Effekten auch eine Serie deutlich professionellerer Instrumente. Die Einführung wurde durch hochkarätige Künstler-Endorsements begleitet, darunter Prince, der viele Konzerte mit seiner HDC-77 spielte, oder Chris Robinson (Black Crowes), der lange mit seiner Virage tourte. Richie Sambora gehörte zu den Glücklichen, und diese von ihm signierte Virage DC war Teil seiner umfangreichen Sammlung.
Auf den ersten Blick ähnelt die Virage DC einer leicht verkleinerten ES-335, doch der große Unterschied liegt in den verbauten Pickups, einer Vox-Exklusivität, entwickelt mit Steve Blutcher von Dimarzio. Jeder der beiden Pickups verfügt über zwei Spulen und sechs Polepieces und kann über einen Schalter so konfiguriert werden, dass der Klang von drei verschiedenen Pickups wiedergegeben wird: Humbucker mit beiden Spulen, Single Coil mit nur einer Spule und P90 mit den sechs Polepieces. Insgesamt neun mögliche Konfigurationen – genug zu sagen, dass dieses Tool einem Musiker wie Sambora, der in der Lage ist, sehr unterschiedliche Klangwelten zu erzeugen, viel Zeit spart, um den richtigen Sound zu finden, ohne die Inspiration zu hemmen.
Richie Sambora – Band: Bon Jovi
Anfang der 1980er Jahre, als der amerikanische Rock nach einem Sound suchte, der ganze Stadien begeistern konnte, trat eine Band aus New Jersey als Inbegriff des Stadium Rock hervor: Bon Jovi. An der Spitze stand Jon Bon Jovi als charismatischer Frontmann, doch es war Richie Sambora, dessen Gitarre und unverwechselbares Gespür der Musik der Band ihre emotionale und melodische Tiefe verliehen.
Richie Sambora wollte nie durch Geschwindigkeit oder reine Technik beeindrucken. Sein Talent als Klangarchitekt liegt im Solo, das im Gedächtnis bleibt, im Riff, das den Gesang trägt, in den bluesigen Phrasen, die die Seele ebenso in Schwingung versetzen wie die Lautsprecher. Titel wie Livin’ on a Prayer, Wanted Dead or Alive oder Bed of Roses beweisen es: Hinter der mitreißenden Energie von Bon Jovi war Sambora stets der stille Bildhauer der Emotionen, der jede Note in ein Bild und jedes Solo in eine Erzählung verwandelte.
Auf der Bühne war er Jon Bon Jovis perfekte Ergänzung: Während der Sänger die Menge anheizte, antwortete Sambora mit seinen feurigen Licks, seinen charakteristischen Harmoniegesängen und dieser fast mystischen Aura, die jedes Solo zu einem erwarteten, beinahe heiligen Moment machte. Er blieb seinem typischen Stil treu und erforschte dennoch viele Nuancen – Blues, Hard Rock, bewegende Balladen – stets auf der Suche nach der einen Note, die dem Song dient.
Seine Beziehung zu Gitarren ist ein zentraler Bestandteil seiner musikalischen Identität. Richie Sambora reiste mit modifizierten Fender Stratocasters und Gibson Les Pauls um die Welt, sorgfältig ausgewählt und mit obsessiver Präzision eingestellt. Jedes Instrument erzählt eine Geschichte: ausgetauschte Pickups, perfekt justierte Tremolos, Hölzer, die jahrelange Tourneen gesehen haben, extravagante Gitarren mit mehreren Hälsen… Seine Sammlung ist weit mehr als eine Laune – sie spiegelt einen Musiker wider, der jede Emotion mit einem präzisen Klang ausdrücken will, vom wuchtigen Riff bis zum feinsten Arpeggio.
Unermüdlich trug Sambora Bon Jovi über Jahrzehnte, während er gleichzeitig eine Solokarriere verfolgte und mit den Größten der Branche zusammenarbeitete. Ein unauffälliger Leader, ein inspirierter Songwriter, ein leidenschaftlicher Gitarrist – er stellte sein Talent stets in den Dienst des Songs, nie des Egos.
Eines steht fest: Richie Sambora hat den Sound von Bon Jovi geprägt wie kein anderer. Mit seinen sorgfältig ausgewählten Gitarren, seinen unvergesslichen Soli und seiner Fähigkeit, sowohl Stadien als auch Herzen zu berühren, bleibt er die melodische Seele der Band. Ein stiller, aber unverzichtbarer Kapitän, überzeugt davon, dass die wahre Kraft des Rock in Emotion und Aufrichtigkeit liegt.
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